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아이슬란드 탄소 포집 (탄소 저장 암석 분포 지도)

bus333 2023. 5. 29. 16:40

Der Spiegel - 2023.05.13

 

 

 

Der Bunkerplan

 

KLIMAKRISE

 

Mit sinkenden CO2 -Emissionen allein wird sich der Klimawandel nicht aufhalten lassen. Längst arbeiten Firmen daher daran, den bedrohlichsten Stoff unserer Zeit unter Tage einzulagern. Noch ist das in Deutschland verboten, doch das Umdenken hat begonnen. Droht nun eine neue Endlagerdebatte?

 

Die Luft schmeckt nach Schwe- fel, Dampfsäulen steigen auf; die erstarrte Lava am Boden sieht aus wie verbrannter Grießbrei, den ein Riese vor langer Zeit ver- schüttet hat. Wenige Hundert Meter tief kocht die Erde. Ein Ort, wie er karger kaum wirken kann. Doch kein Brodeln und Blubbern ist zu hören, nur das Rattern und Dröhnen von Ventilatoren. Aus der Lava ragen Betonpfeiler in den Himmel, darauf thronen acht graue Container, ver- gittert auf der einen, mit je zwölf Ventilatoren bestückt auf der anderen Seite. »Orca«, so nennen sie die größte CO 2 -Filteranlage der Welt. Was sie hier herstellen auf der Hel- lisheiði-Hochebene, in dieser isländi- schen Einöde, ist saubere Luft. Und das Kohlendioxid, das sie einfangen, dieses Klimagift mit dem Kürzel CO 2 , das den Planeten aufheizt, Dürren verstärkt, die Ozeane versauert, die Polkappen schmelzen lässt diesen Dreck lassen sie hier zu Stein werden und bunkern ihn ein, für Tausende, Zehntausende, vielleicht Hunderttau- sende Jahre.

 

Auf der Vulkaninsel in Europas äußerstem Norden sind die Voraus- setzungen dafür perfekt: Ein nahe gelegenes Geothermiekraftwerk ver - sorgt die energieintensiven CO 2 -Filter mit günstigem Ökostrom, und die geologischen Bedingungen zum Ein- lagern des Kohlendioxids im Unter- grund sind ideal.

 

Zu Werke gehen hier die Mitarbei- ter von zwei Firmen, deren Namen klingen wie Comicfiguren: Carbfix und Climeworks. Carbfix ging 2020 aus einem Forschungsprojekt der Uni- versität von Island gemeinsam mit anderen Partnern hervor, Clime- works, 2009 in Zürich gegründet, fand in Island alles vor, was es zur Weiterentwicklung und Erprobung der CO 2 -Filtertechnik braucht.

 

Das gesammelte CO 2 schicken die Fachleute durch Rohre, ein paar Hun- dert Meter weiter, zu drei Metalliglus, so groß wie zwei VW-Bullis. In den Iglus pressen sie das CO 2 , ähnlich einem Sodastreamer, in Wasser, das sie dann unter die Erde pumpen, nein, sie schießen das Wasser hinab: bis zu 60 Liter pro Sekunde, 2000 Meter tief, hinein in den porösen Basalt. Hier geschieht, was nach Alchimie klingt: Klimagift in Stein verwandeln. Das Kalzium, Magnesium und Eisen aus dem Basalt verbindet sich mit dem CO 2 aus dem Sprudelwasser binnen zwei Jahren ist das Gas laut Carbfix fast restlos gebunden.

 

Spielt sich vor der unwirtlichen Kulisse also eine erfreuliche Episode der endlosen Echtzeitserie über den Kampf des Menschen gegen die selbst verursachte Klimakrise ab? Kann es doch gelingen, sich mit Erfindergeist und technischer Raffinesse statt mit Verzicht dem Untergang entgegenzu- stemmen?

 

Nein, reichen werde es nicht, CO 2 direkt aus der Luft zu filtern und ein- zulagern, sagt selbst der Technologie- chef von Climeworks, Carlos Härtel, 59, dessen Geschäft darauf beruht. »Das ergibt nur Sinn, wenn die Welt fast kein CO 2 mehr direkt emittiert.« Schließlich ist es viel leichter, weniger Dreck auszustoßen, als ihn im Nach- gang herauszufiltern. Seine Methode funktioniert zwar technisch, ist je- doch extrem kostspielig.

 

Trotzdem haben internationale Geldgeber rund 650 Millionen Dollar in Climeworks investiert, damit Här- tel und seine Kolleginnen und Kolle- gen ihre Prototypen weiterentwickeln können. Schon errichten sie neue Filter: Wenige Hundert Meter von »Orca« entfernt soll der große Bruder der Anlage entstehen, mit 72 Kollek- torencontainern, »Mammoth« haben sie ihn getauft. Ab kommendem Jahr, so der Plan, wird er neunmal mehr CO 2 absorbieren als sein Vorgänger.

 

Das Problem: Um nur ein Prozent der weltweiten CO 2 -Emissionen aus der Atmosphäre zu holen, bräuchte es 10.000 »Mammoths«.

 

Die Klimakrise wird sich also nur bewältigen lassen, wenn die Staaten und Firmen beide Wege beschreiten: CO 2 einsparen und einlagern. Schon der erste Teil, die Reduktion und der Verzicht, gestaltet sich schwierig, komplette Branchen und Industrien müssen umgerüstet werden, Gesell- schaften ihre Gewohnheiten ändern. Doch beim zweiten Teil, der Einlage- rung, drohen noch einmal ganz neue Konflikte: Das CO 2 der Welt wird sich schließlich nicht in Island bunkern lassen. Wohin also damit?

 

Deutschland könnte zur Mitte des Jahrhunderts etwa ein Achtel seiner heutigen Treibhausgasemissio- nen unterirdisch entsorgen müssen. Carbon Capture and Storage (CCS) heißt das Verfahren. Geologisch hat Deutschland einen Standortvorteil: Die Bundesanstalt für Geowissen- schaften und Rohstoffe schätzt die gesamte Speicherkapazität an Land und im Meer auf 20 bis 115 Milliarden Tonnen CO 2 . Das würde reichen, um die gesamten deutschen Kohlendi- oxidemissionen aus dem Jahr 2022 30- bis 173-mal einzulagern. Doch politisch und juristisch sind die Hür- den hoch.

 

Lange spielte CCS in der Klima- debatte hierzulande kaum eine Rolle. In der Wirtschaft galt das Verfahren vielen als zu teuer, Umweltlobby- gruppen verwiesen stets auf mögliche Gefahren, die Politik fürchtete Bür- gerproteste, von der Union bis zu den Grünen wollte nach dem 2011 gerade erst befriedeten Atomstreit kaum je- mand eine Neuauflage des Endlager- streits. CCS galt als gescheitert. Erste Tests führten nirgendwo in der EU zu größeren oder gar kommerziellen CCS-Vorhaben.

 

Nun wirbt selbst Robert Habeck, der grüne Bundesklimaminister, für die Technik: »Ich will das CO 2 lieber im Boden als in der Atmosphäre ha- ben«, sagte er beim Besuch eines Zementwerks südlich von Oslo im vergangenen Winter. Das deutsche Unternehmen Heidelberg Materials, einer der größten Zementproduzenten der Welt, baut hier eine Anlage, die das CO 2 aus der Produktion auffängt, um es anschließend abzutransportieren.

 

Spätestens seit dem Abkommen von Kyoto 1997 galt das Prinzip Vermeiden: Irgendwie würde es der Welt und allen voran den Deut- schen schon gelingen, Wirtschaft und Gesell- schaft rechtzeitig vom Verbrennen fossiler Rohstoffe abzubringen, die Treibhausgas- emissionen gar nicht erst entstehen zu lassen, sondern Energie, Ernährung, Mobilität mit grünen Alternativen bereitzustellen. Jetzt sendet Habeck im norwegischen Schneetrei- ben die Botschaft: Nein, wir schaffen es nicht. Das Tempo der Energiewende reicht nicht aus, um den CO 2 -Ausstoß schnell genug runterzubringen und selbst wenn, bliebe ein großer Batzen Emissionen übrig, der sich nach heutigem Stand der Technik auch durch grüne Alternativen kaum vermeiden ließe. Eine Zäsur in 26 Jahren Klimapolitik.

 

Deshalb muss sich die Menschheit nun Müllhalden unter Tage schaffen, mit dieser umstrittenen, aber unvermeidbaren Technik. Doch wie ist zu verhindern, dass die Hoffnung auf den Bunkerplan das Engagement bei der Emissionsvermeidung erlahmen lässt? Sind die Speicher wirklich sicher? Was passiert, wenn die Endlager doch leckschlagen? Und welche Bürger sind bereit, in ihrer Nachbar- schaft eine unterirdische CO 2 -Deponie zu akzeptieren?

 

Seit elf Jahren ist die unterirdische Einla- gerung von Klimagasen in Deutschland mit so hohen Hürden versehen, dass sie faktisch verboten ist. Damals war das risikoscheue Deutschland aus der CCS-Technik ausgestie- gen, bevor es überhaupt richtig losging. Dabei hofften Wirtschaft und Wissenschaft, mit der Technik die Kohlekraftwerke weitgehend kli- maneutral zu bekommen. Mehrere Energie- konzerne planten Projekte in Deutschland. RWE wollte mit einer mehr als 500 Kilometer langen »Klimaschutz-Pipeline« Kohlendioxid aus dem Rheinland nach Nordfriesland trans- portieren und dort an Land verpressen. Vat- tenfall hatte Ähnliches in Ostbrandenburg vor. Kanzlerin Angela Merkel war für die Technik, ebenso die Landesregierungen in den beiden Bundesländern.

 

Doch schnell formierte sich Widerstand, in Schleswig-Holstein protestierte die »Bür- gerinitiative gegen CO 2 -Endlager«, ein stili- sierter Kopf mit Gasmaske zierte das Logo. Was, wenn das Kohlendioxid entweicht und an die Oberfläche kommt? Was, wenn die Pipelines platzen oder das Trinkwasser durch die Einlagerung versalzt? Rund 15 Monate nach Projektstart und drei Monate vor der Landtagswahl machte der schleswig-holstei- nische Ministerpräsident Peter Harry Cars- tensen (CDU) eine Kehrtwende: »Neue Tech- nologie kann man nur erproben und anwen- den, wenn es eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung gibt.« Einem geplanten Kohlen- dioxid-Speicherungsgesetz wollte er im Bun- desrat nicht zustimmen. Das war der Anfang vom Ende: Das verabschiedete Gesetz verbot so viel, dass es niemand wagte, CCS in Deutschland kommerziell auszuprobieren.

 

Erneut könnte sich in Schleswig-Holstein zeigen, wie groß der Widerstand gegen CO 2 - Lager nun, viele Jahre später, noch ist. Minis- terpräsident Daniel Günther (CDU) hat jedenfalls begonnen, den Anti-CCS-Kurs sei- ner Partei aufzuweichen. Bei Markus Lanz zeigte er sich im Januar offen: »Ich bin dafür, die Diskussion darüber zu führen, es im eige- nen Land zu machen.« Man könne nicht nur aufs Ausland schauen. Der Landtag in Kiel holt jetzt den Rat von Experten ein, schon bald dürfte es eine erste Befragung im Um- weltausschuss geben. Auch beim Koalitions- partner, den Grünen, können sich einige die Kohlendioxidspeicherung unter bestimmten Bedingungen zumindest vorstellen, auch wenn die Landespartei die Technik in ihrem Wahlprogramm strikt ablehnt.

 

Die SPD-Fraktion im Bundestag hat sicher- heitshalber schon einmal ein Positionspapier verabschiedet. Deren Obfrau im Energieaus- schuss, Nina Scheer, will auf keinen Fall einen Freifahrtschein für jedwede Verklappung. »Wir haben eine klare Hierarchie formuliert: Erst muss CO 2 vermieden werden«, sagt die Niedersächsin, oder es könne in einem Kreis- lauf verwendet werden. »CCS sollte nur für die unvermeidbaren Restemissionen verwen- det werden.«

 

Die Umweltlobbygruppen sind ebenso zer- rissen. Den BUND treibt die Sorge, dass CCS als Ersatz für Klimaschutz dienen soll. Es feh- le das Geld für Wind- und Sonnenenergie, Energieeffizienz und natürlichen Klimaschutz in Mooren und Wäldern, wenn man in CCS investiere, heißt es beim Landesverband Schleswig-Holstein. Der Naturschutzbund hingegen gibt sich offen. Die Deutsche Um- welthilfe ist grundsätzlich dagegen, kann sich aber Ausnahmen vorstellen. Totale Ableh- nung kommt dagegen von Greenpeace: »CCS sollte überhaupt keine Rolle spielen im Maß- nahmenpaket gegen die Klimakrise«, sagt Geschäftsführer Martin Kaiser.

 

Die Fundamentalopposition lässt sich je- doch kaum mehr in Einklang bringen mit den Szenarien der Klimaforschung, wenn die Zie- le von Paris noch irgendwie erreicht werden sollen. Brigitte Knopf ist so etwas wie die Kli- mabuchhalterin Deutschlands. Als Co-Vor- sitzende des Klimarats der Bundesregierung errechnet sie alljährlich, ob Deutschland in den zurückliegenden zwölf Monaten die selbst gesteckten Ziele erreicht hat. Und ob das Land auf dem Pfad zur Klimaneutralität im Jahr 2045 droht, vom Weg abzukommen. »Im Moment sieht es nicht so aus, als könnten wir die Ziele erreichen«, sagt die Wissen- schaftlerin. »Schon heute überziehen einige Sektoren regelmäßig ihr CO 2 -Budget, seit Jahren etwa die Bereiche Verkehr und Ge- bäude.« Die Differenz summiere sich immer weiter auf, in den nächsten 8 Jahren müssen die Emissionen stärker sinken als in den ver- gangenen 20 Jahren zusammen.

 

Der Thinktank Agora Energiewende geht bis 2045 denn auch von mehr als 60 Millionen Tonnen deutschen CO 2 -Emissionen jährlich aus, die im Untergrund gespeichert werden müssten wobei unerheblich sei, ob unter deutschem Territorium oder im Ausland. Eine Studie des Forschungsprojekts »Ariadne« von Anfang des Jahres geht davon aus, dass in Deutschland jedes Jahr bis zu 50 Millionen Tonnen CO 2 im Meer oder an Land verklappt werden könnten. Das sind rund sieben Pro- zent des derzeitigen CO 2 -Ausstoßes. Auch der Weltklimarat IPCC sieht CCS als funda- mental an: Bis 2100 müssten im schlimmsten Falle bis zu 680 Milliarden Tonnen CO 2 ein- gelagert werden das ist mehr, als der 18-fa- che weltweite CO 2 -Ausstoß. Sollte die Tech- nik doch nicht funktionieren, müsste die Menschheit noch viel drastischer und schnel- ler Emissionen einsparen als in allen bisheri- gen Klimaprogrammen angenommen.

 

Doch nicht um Verkehr, Gebäude und Energiewirtschaft wird es bei CCS hauptsäch - lich gehen, denn mit E-Autos, neuen Heiz- systemen und Solar- und Windenergie stehen grüne Alternativen für die fossile Realität bereit. Es geht vor allem um die Emissionen aus Branchen wie der Stahl-, Chemie- und Zementindustrie, wo eine Umstellung weit komplizierter ist.

 

Wie viele dieser sogenannten Restemissio- nen übrig bleiben, ist eine politisch brisante Frage. Es kommt darauf an, wie hart Einschnit- te und Verbote sind, welche Branchen erhalten und welche aufgegeben werden. »Es gibt Sze- narien, die darstellen, dass bei einem radika- len Umbau so gut wie gar keine Rest emissionen übrig bleiben«, sagt Oliver Geden, Leiter des Forschungsclusters Klimapolitik bei der Stif- tung Wissenschaft und Politik in Berlin. Das hieße dann aber zum Beispiel, dass es so gut wie gar keine Tierhaltung mehr in Deutsch- land gibt. »Ich halte das für höchst unrealis- tisch.« Laut Geden könnten in Deutschland im Jahr 2045 rund 100 Millionen Tonnen von den heutigen 746 Millionen Tonnen CO 2 übrig bleiben. Damit Klimaneutralität erreicht wird, müsste man diese 100 Millionen das ent- spricht ungefähr dem Jahresausstoß von 50 Millionen Mittelklassewagen der Atmo- sphäre entziehen und zumindest einen Teil davon dauerhaft unterirdisch einlagern.

 

Orangerot lodern die Flammen im Dreh- rohrofen des Cemex-Werks in Rüdersdorf bei Berlin, während sich die fünf Meter dicke und 60 Meter lange, leicht geneigte Röhre langsam um die eigene Achse dreht. Im Ofen der nach eigenen Angaben größten deutschen Zement- fabrik verwandelt sich bei knapp 1450 Grad Celsius Kalkstein zu gebranntem Kalk, unentbehrlicher Rohstoff für die Zementherstellung. Tonnenweise Kohlendioxid wird dabei freigesetzt.

 

Weltweit werden jährlich um die vier Milliarden Tonnen Zement fa­ briziert, das macht rund 500 Kilo­ gramm für jede Bewohnerin und jeden Bewohner des Planeten. Kaum einen einzelnen Stoff produziert die Mensch­ heit in derartigen Massen, und kaum einer schädigt das Klima derart stark. Für mindestens sieben Prozent des menschengemachten CO 2 ­Ausstoßes ist die Zementproduktion verantwort­ lich. Und: »Ein großer Teil davon ist unvermeidbar«, sagt Alexandra De­ cker, 51, Vorständin beim Baustoffher­ steller Cemex Deutschland.

 

Das Rüdersdorfer Unternehmen hat gelobt, seine Emissionen drastisch herunterzufahren; schon in sieben Jahren will es klimaneutral sein. Ein ambitioniertes Versprechen: 2,4 Mil­ lionen Tonnen Zement produziert Ce­ mex in Brandenburg, 1,2 Millionen Tonnen CO 2 stößt die Fabrik jährlich aus. Bis auf 800.000 Tonnen könne man das herunterfahren durch mehr Effizienz und alternative Brennstoffe, sagt Decker. »Dann ist das Limit er­ reicht.« So bleiben Cemex drei Mög­ lichkeiten: das CO 2 aus der Produktion zu einem anderen Rohstoff verarbei­ ten (Carbon Capture and Utilization, CCU). Es unterirdisch verklappen (CCS). Oder dichtmachen.

 

Bei Cemex in Rüdersdorf hätten sie das CO 2 am liebsten direkt am Schlot eingefangen und neben dem Werk gespeichert, »auf der anderen Seite der Straße«, sagt Decker, in einer natürlichen unterirdischen La­ gerstätte. Technisch wäre es möglich, behauptet die Managerin. Es gebe ausreichend Speicherraum in der Tiefe, das Geoforschungszentrum in Potsdam habe in einer Studie gezeigt, dass das Gelände geeignet sei.

 

Doch als die Cemex­Leute die ver­ antwortlichen Politiker ansprachen, hätten die schon auf das Kürzel CCS verschreckt reagiert. »Wir wurden von einem Ministerium gebeten, dass wir den öffentlichen Diskurs gar nicht erst anfangen mögen, das wäre nur kontraproduktiv«, erzählt Decker. »Es ist paradox: Nur wenige Kilome­ ter von hier liegt ein großer unter­ irdischer Speicher für Erdgas: Das ist ein brennbarer Stoff, anders als CO 2 . Aber CCS ist für viele Politiker tabu.«

 

Die Firma will nun zweigleisig fah­ ren: Einen Teil des CO 2 will sie ver­ werten, um synthetische Treibstoffe daraus zu erzeugen, etwa für den na­ hen Hauptstadtflughafen BER. Und den anderen Teil will sie in unterirdi­ schen Speichern in Norwegen oder Island deponieren.

 

Unternehmen wie Cemex haben großes Interesse an einer klimaneu­ tralen Produktion mittels CCS, schei­ tern aber entweder an politischen Vorbehalten oder an rechtlichen Hür­ den. Denn auch der Export von CO 2 ist bislang verboten. Robert Habeck will das nun schnell ändern. Sein Mi­ nisterium muss dafür das sogenannte Kohlendioxid­Speicherungsgesetz ändern. »Die Bedenken gegen CCS waren immer, dass man sie bei alten Techniken einsetzt und verhindert, eine klimaneutrale Wirtschaft aufzu­ bauen«, sagte er im Januar. Aber nach vielen Jahren intensiver Forschung wisse man nun, dass man einige industrielle Prozesse nicht CO 2 ­frei bekomme.

 

Geht es nach dem grünen Minister, muss jetzt Schluss sein mit den Be ­ denken. »Wir sind leider nicht mehr in einer Situation, in der wir uns wün­ schen könnten, wie die Welt ist, son­ dern wo wir Entscheidungen fällen müssen«, sagt er.

 

Seine Beamten haben mittlerwei­ le einen Entwurf fertiggestellt, mit dem dieser Export legalisiert werden würde. Umstritten ist in der Bundes­ regierung aber noch, ob man schon jetzt in der geplanten Gesetzesnovel­ le eine CO 2 ­Speicherung in Deutsch­ land ermöglichen will. In Habecks Ministerium gibt es Leute, die eine Zulassung befürworten.

 

Widerstand könnte der Minister von seinen eigenen Leuten erwarten, etwa der Kabinettskollegin Steffi Lemke aus dem Bundesumweltminis­ terium oder von der Basis. Es ist noch nicht so lange her, da waren die Grü­ nen von tiefer Skepsis durchdrungen, wenn es um CCS ging. Während sie energischer als die Ampelpartner SPD und FDP darauf dringen, schnellstmöglich erneuerbare Ener­ gien auszubauen oder den Verbren­ nungsmotor zu verabschieden, brem­ sen sie bei CCS.

 

In einem Papier der grünen Bun­ desarbeitsgemeinschaft Energie von 2020 heißt es zwar, man lehne diese Technologien nicht grundsätzlich ab. Aber über die Vorzüge von CCS steht dort wenig, über die Nachteile eini­ ges: »Bei der Einlagerung in geologi­ schen Formationen bestehen Risi­ ken«, je nach Standort zum Beispiel »Versauerung des Grundwassers oder Auslösung seismischer Aktivitäten«.

 

So klingen Grüne meist bei dem Thema: keine Absage, keinen entschie­ denen Widerstand, aber sehr viele Zweifel. »Man muss sehr genau definieren, welche Emissionen vermeidbar sind und welche eigentlich auf anderem Weg wegfallen kön- nen«, sagt Lisa Badum, die für ihre Fraktion Berichterstatterin zum Thema ist. »Nur für die wirklich unvermeidbaren Emissionen sollte man auch CCS einsetzen dürfen.«

 

Außerdem fürchten sich viele Grüne vor der Technikeuphorie der Liberalen. Immer schwingt die Sorge mit, wenn man jetzt CCS in großem Stil und vielleicht sogar auf deut- schem Boden zulasse, dann würden Liberale, Konservative und Wirtschaftsvertreter ver- suchen, bei der Reduktion zu bremsen. Doch die Grünen werden sich kaum gegen die Tech- nik sperren können. Sie wird gebraucht, das kann man in den Szenarien der Klimawissen- schaftler nachlesen und sie wird bereits an- gewendet, wie ein Blick in die unmittelbare Nachbarschaft zeigt. Allein in der Nordsee arbeiten Norwegen, Dänemark, die Nieder- lande, Belgien, Frankreich und Großbritannien an eigenen CCS-Projekten. Weltweit befinden sich laut der Internatio nalen Agentur für Erneuerbare Energien mindestens 24 CO 2 - Abscheide- und Speicherprojekte im kommer- ziellen Betrieb, die Hälfte davon in den USA.

 

An einem arbeitet der norwegische Inge- nieur Sverre Overå. Der 64-Jährige will CO 2 unter dem Grund der Nordsee versenken. Im- merhin, der Anleger, den er dafür braucht, ist schon fertig, er reckt sich in das Wasser des Fjords, in der Gemeinde Øygarden, hier im äußersten Westen Norwegens. An dem Termi- nal, so erklärt es Overå, werden Tankschiffe aus ganz Europa anlegen, die das Treibhausgas anliefern. Die sollen alsbald mit Flüssigerdgas betrieben werden, was eine bessere Klima- bilanz als Marinediesel hat. Von dem Terminal gelangt das Gas in Röhren, die 110 Kilometer raus aufs Meer führen. Dort fällt der Meeres- boden fast senkrecht auf über 200 Meter in die Tiefe. Hier wird das Kohlendioxid in die Johansen-Formation verpresst, ein Sandstein- vorkommen, zwölfmal so groß wie der Boden- see. 2024 will ein Konsortium, das vom nor- wegischen Energiekonzerns Equinor angeführt wird, mit der Endlagerung beginnen.

 

Unweit des Anlegers steht ein kleines schwarzes Gebäude aus Holz. Es ist das Besu- cherzentrum für Gäste aus aller Welt. Drinnen liegt in einer Glasvitrine ein handtellergroßer, beiger Klumpen: »Das ist poröser Sandstein«, erklärt Overå, der als Projektmanager bei dem »Northern Lights« getauften Vorhaben arbeitet. »Dort fließt das Kohlendioxid hinein und kristallisiert zu einem großen Teil aus.« Dane- ben liegt eine weitere Probe. »Das ist Schiefer, so wie man ihn hier in Norwegen auf die Dächer legt«, sagt er. Das Stückchen haben sie bei einer Probebohrung draußen vor der Küste gewon- nen. Zwei Schichten des Materials liegen über der geplanten Lagerstätte als doppelte Siche- rung für den Fall, dass das Kohlendioxid nach oben gedrückt wird. »In einem Großversuch konnten wir zeigen, dass unsere Lagerstätte vollkommen sicher ist«, sagt Overå.

 
 
 
 
벙커 계획

 

기후 위기

 

CO2 배출량을 줄이는 것만으로는 기후 변화를 막을 수 없습니다. 기업들은 오랫동안 우리 시대의 가장 위협적인 물질을 지하에 저장하기 위해 노력해 왔습니다. 독일에서는 여전히 금지되어 있지만 재고가 시작되었습니다. 최종 저장에 대한 새로운 논쟁이 다가오고 있나요?

 

공기에서 유황 냄새가 나고 수증기 기둥이 솟아오르며 바닥의 굳은 용암은 오래 전에 거인이 흘린 불에 탄 세몰리나 죽처럼 보입니다. 수백 미터 깊이에서 땅이 끓고 있습니다. 이보다 더 황량해 보일 수 없는 곳입니다. 하지만 보글보글 끓는 소리는 들리지 않고 선풍기의 덜컹거리는 소리와 굉음만 들립니다. 용암에서 콘크리트 기둥이 하늘로 솟아 있고, 그 위에 회색 컨테이너 8개가 한쪽에는 격자무늬로, 다른 한쪽에는 열두 개의 팬이 장착되어 있습니다. '오르카'는 세계 최대의 이산화탄소 필터링 플랜트라고 불립니다. 아이슬란드의 황무지인 헬리셰이디 고원에서 오르카가 생산하는 것은 깨끗한 공기입니다. 그리고 그들이 포집한 이산화탄소는 지구를 더 뜨겁게 하고, 가뭄을 증가시키고, 바다를 산성화시키고, 극지방의 만년설을 녹이는 이산화탄소라는 기후 독약으로, 이곳에서 이 흙을 돌로 만들어 수천, 수만, 수십만 년 동안 저장해 두는 것입니다.

 

유럽 최북단에 있는 화산섬의 조건은 완벽합니다. 인근 지열 발전소가 에너지 집약적인 이산화탄소 필터에 값싼 친환경 전기를 공급하고, 이산화탄소를 지하에 저장하기에 지질학적 조건이 이상적입니다.

 

만화 캐릭터 같은 이름을 가진 두 회사, Carbfix와 Climeworks의 직원들이 이곳에서 일하고 있습니다. Carbfix는 다른 파트너들과 함께 아이슬란드 대학교의 연구 프로젝트를 통해 2020년에 설립되었으며, 2009년 취리히에서 설립된 Climeworks는 이산화탄소 필터 기술을 개발하고 테스트하는 데 필요한 모든 것을 아이슬란드에서 찾았습니다.

 

전문가들은 포집된 이산화탄소를 수백 미터 떨어진 파이프를 통해 폭스바겐 불리스 두 대 크기의 금속 이글루 세 개로 보냅니다. 이글루에서 탄산음료 깃발처럼 이산화탄소를 물로 만든 다음 지하로, 아니, 초당 최대 60리터의 물을 2000미터 깊이의 다공성 현무암으로 퍼붓는 방식으로 물을 내뿜습니다. 여기서 연금술처럼 들리는 일이 벌어집니다. 기후 독이 돌로 변하는 것입니다. 현무암의 칼슘, 마그네슘, 철분은 탄산수의 이산화탄소와 결합하여 2년 이내에 가스가 거의 완전히 결합된다고 Carbfix는 설명합니다.

 

그렇다면 자해적 기후 위기에 맞서 싸우는 인간의 투쟁에 대한 끝없는 실시간 시리즈의 유쾌한 에피소드가 이 열악한 배경에서 펼쳐지고 있을까요? 결국 우리는 포기가 아닌 창의성과 기술적 독창성으로 멸종에 저항하는 데 성공할 수 있을까요?

 

아니요, 이산화탄소를 공기에서 직접 걸러내 저장하는 것만으로는 충분하지 않다고 이산화탄소를 기반으로 비즈니스를 운영하는 Climeworks의 기술 책임자 카를로스 하르텔(59세)은 말합니다. "세계가 이산화탄소를 거의 직접 배출하지 않는 경우에만 의미가 있습니다." 결국, 다운스트림에서 필터링하는 것보다 먼지를 덜 배출하는 것이 훨씬 쉽습니다. 그의 방법은 기술적으로는 효과가 있지만 비용이 매우 많이 듭니다.

 

그럼에도 불구하고 국제 기부자들은 클라임웍스에 약 6억 5천만 달러를 투자하여 하르텔과 그의 동료들이 시제품을 계속 개발할 수 있도록 지원했습니다. 그들은 이미 새로운 필터를 만들고 있습니다. "오르카"에서 수백 미터 떨어진 곳에 72개의 수집 컨테이너를 갖춘 "맘모스"라는 이름의 공장의 큰 형이 건설될 예정입니다. 계획에 따르면 내년부터는 이전보다 9배 더 많은 이산화탄소를 흡수할 수 있습니다.


문제는 전 세계 이산화탄소 배출량의 1%만 대기에서 제거해도 1만 대의 '매머드'가 필요하다는 것입니다.

 

기후 위기는 국가와 기업이 두 가지 길을 모두 택할 때만 극복할 수 있습니다: 이산화탄소 감축과 저장. 첫 번째 부분인 감축과 포기는 전체 부문과 산업을 재조정해야 하고 사회가 습관을 바꿔야 하기 때문에 어렵습니다. 그러나 두 번째 부분인 저장에서는 완전히 새로운 갈등의 위협이 있습니다. 결국 전 세계의 이산화탄소를 아이슬란드에 저장하는 것은 불가능할 것입니다. 그래서 어디에 넣을까요?

 

금세기 중반까지 독일은 현재 온실가스 배출량의 약 8분의 1을 지하에 처분해야 할 수도 있습니다. 탄소 포집 및 저장(CCS)이 바로 이 과정의 이름입니다. 독일 연방 지구과학 및 천연자원 연구소는 육지와 바다의 총 저장 용량을 200억~1,150억 톤의 이산화탄소로 추정하고 있습니다. 이는 2022년까지 독일의 총 이산화탄소 배출량의 30~173배를 저장할 수 있는 양입니다. 하지만 정치적, 법적 장애물이 높습니다.

 

오랜 기간 동안 CCS는 독일의 기후 논쟁에서 거의 역할을 하지 못했습니다. 재계에서는 이 과정이 너무 비싸다고 여겼고, 환경 로비 단체는 항상 위험 가능성을 지적했으며, 정치인들은 시민 시위를 두려워했고, CDU/CSU에서 녹색당에 이르기까지 2011년에 막 합의된 최종 저장소 분쟁을 다시 시작하길 원하는 사람은 거의 없었습니다. CCS는 실패로 간주되었습니다. 초기 테스트는 EU 어디에서도 대규모 또는 상업적인 CCS 프로젝트로 이어지지 못했습니다.

 

이제 독일의 녹색 기후 장관인 로버트 하벡조차도 이 기술을 홍보하고 있습니다. 그는 지난 겨울 오슬로 남쪽의 시멘트 공장을 방문했을 때 "이산화탄소를 대기 중이 아니라 땅속에 저장하는 것이 더 낫다"고 말했습니다. 세계 최대 시멘트 생산 업체 중 하나인 독일 회사 하이델베르크 머티리얼즈(Heidelberg Materials)는 생산 과정에서 발생하는 이산화탄소를 포집한 후 멀리 수송하는 공장을 이곳에 건설하고 있습니다.

 

늦어도 1997 년 교토 협약 이후 회피 원칙이 적용되었습니다: 어떻게든 전 세계, 특히 독일인들이 경제와 사회가 화석 연료 연소를 제때 중단하고 온실가스 배출을 애초에 피하며 에너지, 식량, 이동 수단을 친환경적인 대안으로 제공하도록 하는 데 성공할 수 있을 것입니다. 이제 하벡은 노르웨이의 눈 속에서 '아니, 우리는 할 수 없다'는 메시지를 보내고 있습니다. 에너지 전환 속도만으로는 이산화탄소 배출량을 충분히 빠르게 줄일 수 없으며, 설사 가능하다고 해도 현재의 기술 수준을 고려할 때 친환경 대안으로는 피할 수 없는 엄청난 양의 배출이 여전히 존재할 것입니다. 26년 기후 정책의 전환점.

 

그렇기 때문에 인류는 이제 논란의 여지가 있지만 피할 수 없는 기술로 지하에 폐기물 매립지를 만들어야 합니다. 하지만 벙커 계획에 대한 희망이 탄소 배출 방지를 위한 노력을 느슨하게 만드는 것을 어떻게 막을 수 있을까요? 저장 시설은 정말 안전할까요? 저장소가 누출되면 어떻게 될까요? 그리고 어떤 시민이 자신의 이웃에 지하 이산화탄소 저장소를 받아들일 준비가 되어 있을까요?

 

독일에서는 11년 전부터 온실가스를 지하에 저장하는 것이 사실상 금지될 정도로 높은 장벽에 부딪혀 왔습니다. 당시 위험을 회피하는 독일은 CCS 기술이 시작도 하기 전에 손을 뗐습니다. 산업계와 과학계는 이 기술이 석탄 화력 발전소를 기후 중립적으로 만들 수 있을 것으로 기대했습니다. 여러 에너지 회사가 독일에서 프로젝트를 계획하고 있었습니다. RWE는 500킬로미터가 넘는 '기후 보호 파이프라인'을 통해 라인란트에서 노르트라인베스트팔렌으로 이산화탄소를 수송한 후 육지에 주입하고자 했습니다. 바텐팔은 동브란덴부르크에서도 비슷한 계획을 세웠습니다. 앙겔라 메르켈 총리는 두 연방주의 주 정부와 마찬가지로 이 기술에 찬성했습니다.

 

슐레스비히홀슈타인에서는 "이산화탄소 저장소에 반대하는 시민 이니셔티브"가 시위를 벌였고, 방독면이 달린 양식화된 머리가 로고를 장식했습니다. 이산화탄소가 유출되어 지표로 나오면 어떻게 될까요? 파이프 라인이 터지거나 저장소로 인해 식수가 염분으로 오염되면 어떻게 될까요? 프로젝트가 시작된 지 약 15개월 후, 그리고 주 선거를 3개월 앞두고 슐레스비히홀슈타인의 피터 해리 카르스텐센 총리(CDU)는 "새로운 기술은 국민들의 광범위한 수용이 있어야만 테스트하고 적용할 수 있다."고 말했습니다. 그는 연방 의회에서 계획된 이산화탄소 저장 법안에 동의하고 싶지 않았습니다. 통과된 법이 너무 많은 것을 금지했기 때문에 아무도 독일에서 상업적으로 CCS를 시도할 엄두를 내지 못했습니다.



슐레스비히 홀슈타인은 수년이 지난 지금 이산화탄소 저장에 대한 저항이 얼마나 큰지 다시 한 번 보여줄 수 있었습니다. 어쨌든 다니엘 귄터 기민당(CDU) 총리는 당의 이산화탄소 저장 반대 방침을 완화하기 시작했습니다. 1월에 마르쿠스 란츠(Markus Lanz)에 대해 그는 다음과 같이 공개적으로 말했습니다: "저는 우리나라에서 이산화탄소 저장에 대한 논의를 하는 것에 찬성합니다. 해외만 바라볼 수는 없습니다. 킬 주 의회는 현재 전문가들의 조언을 구하고 있으며 곧 환경위원회에서 첫 번째 질문이있을 것입니다. 연정 파트너인 녹색당에서도 주정부가 선거 프로그램에서 이 기술을 엄격하게 거부하더라도 특정 조건 하에서 이산화탄소 저장을 상상할 수 있는 사람들이 있습니다.



안전을 위해 독일 연방 하원의 사민당 의원 그룹은 이미 입장문을 통과시켰습니다. 에너지 위원회 위원장인 니나 쉬어는 어떤 종류의 덤핑에 대해서도 무임승차를 원하지 않습니다. "우리는 명확한 계층 구조를 공식화했습니다: 첫째, 이산화탄소를 피해야 합니다."라고 니더작센 출신의 이 여성은 말합니다. "CCS는 피할 수 없는 잔여 배출량에 대해서만 사용해야 합니다."

 

환경 로비 단체들도 똑같이 갈등하고 있습니다. BUND는 CCS가 기후 보호를 위한 대체 수단으로 사용되어야 한다고 우려합니다. 슐레스비히홀슈타인 지역 협회는 CCS에 투자하면 황무지와 숲에서 풍력 및 태양 에너지, 에너지 효율, 자연 기후 보호에 투자할 돈이 없다고 말합니다. 반면 자연 및 생물 다양성 보존 연합은 열려 있습니다. 자연과 생물다양성 보전 연맹은 원칙적으로 CCS에 반대하지만 예외를 상상할 수 있습니다. 반면에 그린피스는 CCS에 전적으로 반대합니다. "기후 위기에 대한 대책 패키지에서 CCS는 어떤 역할도 해서는 안 됩니다."라고 마틴 카이저 전무이사는 말합니다.

 

이러한 근본적인 반대는 파리 목표가 어떤 식으로든 달성되려면 기후 연구 시나리오와 거의 조화될 수 없습니다. 브리기테 크노프는 독일의 기후 회계사 같은 존재입니다. 연방 정부 기후 위원회의 공동 의장으로서 그녀는 매년 독일이 지난 12개월 동안 스스로 설정한 목표를 달성했는지 여부를 계산합니다. 그리고 독일이 2045년 기후 중립으로 가는 길에서 길을 잃을 위험에 처해 있는지 여부를 계산합니다. "현재로서는 목표에 도달할 수 없을 것 같습니다."라고 과학자는 말합니다. "오늘날에도 일부 부문에서는 수년 동안 운송 및 건물과 같은 탄소 예산을 정기적으로 초과 지출하고 있습니다." 그 차이는 계속 늘어나고 있으며, 향후 8년 동안 배출량을 지난 20년을 합친 것보다 더 많이 줄여야 합니다.

 

싱크탱크인 아고라 에너지벤데(Agora Energiewende)는 2045년까지 독일의 이산화탄소 배출량 중 6천만 톤 이상을 독일 영토 내 또는 해외에 관계없이 지하에 저장해야 한다고 가정합니다. 연초부터 진행된 연구 프로젝트 "아리아드네"의 연구에 따르면 매년 최대 5천만 톤의 이산화탄소가 독일 내 바다나 육지에 버려질 수 있다고 가정합니다. 이는 현재 이산화탄소 배출량의 약 7%에 해당하는 양입니다. 기후변화에 관한 정부 간 협의체(IPCC)도 CCS를 근본적인 해결책으로 보고 있습니다: 최악의 경우 2100년까지 최대 6,800억 톤의 이산화탄소를 저장해야 하는데, 이는 전 세계 이산화탄소 배출량의 18배가 넘는 양입니다. 이 기술이 작동하지 않는다면 인류는 지금까지의 모든 기후 프로그램에서 가정한 것보다 훨씬 더 과감하고 빠르게 배출량을 줄여야 할 것입니다.

 

그러나 전기 자동차, 새로운 난방 시스템, 태양열 및 풍력 에너지로 화석 연료를 대체할 수 있는 친환경적인 대안이 있기 때문에 CCS는 주로 운송, 건물 및 에너지 산업에 관한 것이 아닙니다. 주로 전환이 훨씬 더 복잡한 철강, 화학 및 시멘트 산업과 같은 부문의 배출에 관한 것입니다.


소위 잔류 사절단 중 얼마나 많은 사절단이 남을지는 정치적으로 폭발적인 질문입니다. 감축과 금지가 얼마나 심각한지, 어떤 산업이 유지되고 어떤 산업이 포기되는지에 따라 달라집니다. "급진적인 구조조정을 해도 잔여 배출량이 거의 남지 않는다는 연구 결과가 있습니다."라고 베를린에 있는 독일 국제안보문제연구소(Stifung Wissenschaft und Politik)의 기후 정책 연구 클러스터 책임자 올리버 게덴(Oliver Geden)이 말합니다. 그러나 예를 들어 독일에서 축산업이 사실상 없어진다는 것을 의미합니다. "이는 매우 비현실적이라고 생각합니다." 게덴에 따르면 2045년 독일은 현재 7억 4,600만 톤에서 약 1억 톤의 이산화탄소가 남을 수 있습니다. 기후 중립을 달성하기 위해서는 중형 자동차 5천만 대의 연간 배출량에 해당하는 이 1억 톤을 대기에서 제거하고 적어도 일부는 지하에 영구적으로 저장해야 합니다.

 

베를린 인근 뤼더스도르프에 위치한 세멕스 공장의 로터리 킬른은 두께 5m, 길이 60m의 약간 기울어진 튜브가 축을 중심으로 천천히 회전하면서 주황색과 빨간색으로 타오르고 있습니다. 독일 최대 시멘트 공장의 가마에서는 섭씨 1,450도에 달하는 고온에서 석회석이 시멘트 생산에 없어서는 안 될 원료인 소석회로 변합니다. 이 과정에서 수 톤의 이산화탄소가 배출됩니다.

 

전 세계적으로 매년 약 40억 톤의 시멘트가 생산되며, 이는 지구 인구 한 명당 약 500킬로그램의 시멘트를 소비하는 양입니다. 인류가 이렇게 대량으로 생산하는 다른 물질은 거의 없으며, 기후에 이러한 피해를 입히는 물질도 거의 없습니다. 시멘트 생산은 인간이 배출하는 이산화탄소 배출량의 최소 7%를 차지합니다. "이 중 상당 부분은 피할 수 없는 일입니다."라고 건축 자재 제조업체인 Cemex Deutschland의 이사회 멤버인 알렉산드라 드커(51세)는 말합니다.

 

뤼더스도르프에 본사를 둔 이 회사는 탄소 배출량을 대폭 줄이겠다고 약속했으며, 7년 안에 기후 중립을 달성하겠다는 목표를 세웠습니다. 야심찬 약속: 세멕스는 브란덴부르크에서 240만 톤의 시멘트를 생산하며, 이 공장은 연간 120만 톤의 이산화탄소를 배출합니다. 데커는 효율성 향상과 대체 연료를 통해 이를 80만 톤으로 줄일 수 있다고 말합니다. "그러면 한계에 도달합니다." 따라서 세멕스는 생산 과정에서 발생하는 이산화탄소를 다른 원료로 처리하는 방법(탄소 포집 및 활용, CCU)을 선택할 수 있습니다. 지하에 버리거나(CCS). 또는 폐쇄.

 

뤼더스도르프에 있는 세멕스에서는 이산화탄소를 배출구에서 직접 포집하여 "도로 반대편"에 있는 공장 옆에 있는 자연 지하 저장소에 저장하는 것을 선호했을 것이라고 데커는 말합니다. 기술적으로는 가능하다고 관리자는 주장합니다. 깊은 곳에는 충분한 저장 공간이 있으며 포츠담의 지질 연구 센터는 연구를 통해 이 부지가 적합하다는 것을 보여주었다고 그녀는 말합니다.

 

하지만 세멕스 직원들이 책임 있는 정치인들에게 다가갔을 때 그들은 이미 CCS라는 약어에 겁을 먹고 있었습니다. 데커는 "한 부처로부터 공개 담론을 시작하지 말라는 요청을 받았지만, 이는 비생산적일 뿐이었습니다."라고 말합니다. "여기서 불과 몇 킬로미터 떨어진 곳에 이산화탄소와 달리 가연성 물질인 천연가스를 저장하는 대규모 지하 저장 시설이 있다는 것은 역설적인 일입니다. 하지만 많은 정치인들에게 CCS는 금기시되고 있습니다.



이 회사는 이제 투트랙 접근 방식을 추구하고자 합니다: 이산화탄소의 일부를 재활용하여 새로운 수도 공항인 BER에 필요한 합성 연료를 생산하고자 합니다. 그리고 다른 일부는 노르웨이나 아이슬란드의 지하 저장 시설에 저장할 것입니다.

 

세멕스와 같은 기업들은 CCS를 통한 기후 중립적 생산에 관심이 많지만 정치적 유보나 법적 장애물로 인해 이를 실행하지 못하고 있습니다. 이산화탄소 수출도 지금까지 금지되어 왔습니다. 로버트 하벡은 이제 이를 빠르게 바꾸고 싶어합니다. 이를 위해 그의 부처는 소위 이산화탄소 저장법을 개정해야 합니다. 그는 1월에 "CCS에 대한 우려는 항상 오래된 기술에 사용되어 기후 중립 경제를 구축하는 데 방해가 될 것이라는 것이었습니다."라고 말했습니다. 하지만 수년간의 집중적인 연구 끝에 이제 일부 산업 공정에서 이산화탄소를 없앨 수 없다는 것을 알게 되었다고 그는 말했습니다.

 

녹색부 장관에게 달려 있다면 지금 생각하기에는 끝이 있어야 합니다. "안타깝게도 우리는 더 이상 세상이 어떻게 되기를 바랄 수 있는 상황이 아니라 결정을 내려야 하는 상황에 처해 있습니다."라고 그는 말합니다.

 

한편 그의 관리들은 이 수출을 합법화할 초안을 완성했습니다. 그러나 연방 정부에서는 계획된 법 개정안이 독일에서 탄소 저장을 이미 허용해야하는지 여부에 대해 여전히 논쟁의 여지가 있습니다. 하벡 장관의 부처에는 이를 허용하는 데 찬성하는 사람들이 있습니다.

 

하벡 장관은 연방 환경부의 내각 동료인 스테피 렘케(Steffi Lemke)나 풀뿌리 민중들의 저항을 예상할 수 있습니다. 얼마 전까지만 해도 녹색당은 CCS에 대해 깊은 회의론에 빠져 있었습니다. 사민당과 기민당보다 더 빠르게 재생 에너지를 확대하고 내연 기관을 포기하는 데는 적극적이었지만, CCS에는 제동을 걸었습니다.

 

2020년 녹색당의 에너지 실무 그룹이 발표한 논문에 따르면 녹색당은 이러한 기술을 근본적으로 거부하지는 않는다고 합니다. 그러나 CCS의 장점에 대해서는 거의 언급하지 않고 단점에 대해서는 "지질 구조에 저장하는 것과 관련된 위험이 있습니다", 예를 들어 위치에 따라 "지하수의 산성화 또는 지진 활동 촉발"과 같은 몇 가지 사항에 대해 언급합니다.

 

이것이 녹색당이 일반적으로이 주제에 대해 거부하지 않고 단호한 반대가 아니라 많은 의심을하는 방식입니다. "어떤 배출을 피할 수 있고 어떤 배출을 다른 방법으로 실제로 제거 할 수 있는지 매우 정확하게 정의해야합니다."라고 그녀의 그룹에서이 주제에 대한보고관 인 Lisa Badum은 말합니다. "정말 피할 수 없는 배출에 대해서만 CCS를 사용하도록 허용해야 합니다."

 

게다가 많은 녹색당은 자유당의 기술 도취증을 두려워합니다. CCS가 대규모로, 심지어 독일 땅에서도 허용되면 자유주의자, 보수주의자, 기업 대표들이 감축에 제동을 걸 것이라는 우려가 항상 존재합니다. 그러나 녹색당은이 기술에 거의 반대 할 수 없을 것입니다. 기후 과학자들의 시나리오에서 읽을 수 있듯이이 기술은 필요하며, 우리 이웃을 한 눈에 볼 수 있듯이 이미 사용되고 있습니다. 북해에서만 노르웨이, 덴마크, 네덜란드, 벨기에, 프랑스, 영국이 자체적으로 CCS 프로젝트를 진행하고 있습니다. 국제재생에너지기구에 따르면 전 세계적으로 최소 24개의 탄소 포집 및 저장 프로젝트가 상업적으로 운영 중이며, 그 중 절반이 미국에서 진행되고 있습니다.

 

노르웨이의 엔지니어 스베레 오버오도 한 프로젝트를 진행하고 있습니다. 올해 64세인 그는 이산화탄소를 북해 해저에 가라앉히고 싶어 합니다. 이를 위해 필요한 부두는 이미 노르웨이 극서부 외이가르텐 지방 자치단체의 피오르드 해역에 완공되어 있습니다. 오버오는 유럽 전역에서 온 유조선들이 이곳에 정박하여 온실가스를 공급할 것이라고 설명합니다. 이 유조선들은 곧 해상 디젤보다 기후 균형이 더 좋은 액화 천연 가스로 연료를 공급받게 될 것입니다. 터미널에서 가스는 110킬로미터 떨어진 바다로 파이프로 보내집니다. 해저는 거의 수직으로 200미터가 넘는 깊이로 떨어집니다. 여기서 이산화탄소는 호수 바닥의 12배 크기의 사암층인 요한센 지층에 주입됩니다. 2024년, 노르웨이 에너지 기업 에퀴노르가 이끄는 컨소시엄이 최종 저장을 시작하려고 합니다.



부두에서 멀지 않은 곳에 작은 검은색 목조 건물이 있습니다. 전 세계에서 온 방문객을 위한 방문자 센터입니다. 내부에는 손바닥 크기의 베이지색 덩어리가 유리 케이스에 담겨 있습니다."이것은 다공성 사암입니다."라고 이 프로젝트의 프로젝트 매니저로 일하고 있는 오버오가 설명합니다. "이산화탄소가 유입되어 결정화되는 곳이 바로 이 곳입니다." 데인 벤은 또 다른 샘플을 놓아두었습니다. "이것은 노르웨이에서 지붕에 사용하는 슬레이트입니다."라고 그는 말합니다. 해안에서 시험 시추를 하는 동안 이 조각을 얻었습니다. 이산화탄소가 위로 밀려 올라갈 경우를 대비한 이중 안전장치로 계획된 저장소 위에 두 겹의 재료가 놓여 있습니다. "대규모 테스트에서 우리는 저장소가 완전히 안전하다는 것을 보여줄 수 있었습니다."라고 오버오는 말합니다.
 
 
 

Der Spiegel - 2023.05.13